Zitat:
Original von Hohnsbein
Ich gebe aber zu bedenken dass man immer alles leicht erklären kann wenn die überlegene Mannschaft gewinnt.
[...]
Mich würde interessieren ob als unterlegene Mannschaft die Taktik Brechstange immer in die Hose geht?
Ich zitiere hier einmal aus der Spielhilfe - unter "Spielweise":
Zitat:
Die Spielweise beschreibt die grundlegende taktische Ausrichtung der Mannschaft - ob diese eher offensiv oder eher defensiv orientiert ist. Um so offensiver die Mannschaft eingestellt ist, desto weiter stehen die Spieler in der Regel in Richtung gegnerisches Tor verschoben und umgekehrt. Zusätzlich wird eine offensiv orientierte Mannschaft mehr Angriffe erhalten, aus denen sich Torchancen entwickeln können - im Gegenzug ist es dem Gegner allerdings erleichtert, bei dessen Torchancen einen Treffer zu erzielen. Entsprechendes gilt auch umgekehrt bei defensiver Einstellung: Um so defensiver eine Mannschaft spielt, desto weniger Angriffe wird sie erhalten, aber um so erfolgreicher die Torchancen des Gegners vereiteln können.
In der Regel führt eine offensive Orientierung zu mehr Toren auf beiden Seiten und auch dazu, dass Spiele seltener Unentschieden ausgehen. Eine defensive Einstellung führt zu weniger Toren und häufigeren Begegnungen, die unentschieden enden.
Mit der Brechstange spielst du deutlich mehr Angriffe heraus, welche auch eine höhere Chance auf Erfolg haben. Zugleich bist du aber hinten deutlich angreifbarer für Angriffe des Gegners. Es gibt durch die Brechstange also mehr Chancen auf beiden Seiten: Sowohl die eigenen als auch die des Gegners sind effektiver. Wie VIEL effektiver jeweils hängt dann aber noch von sehr vielen anderen Faktoren ab.
Spielt der Gegner mit Kontern, bedeutet das, es wird eher zugelassen, dass die Angriffe in die eigene Hälfte getragen werden, um hier auf einen Konter zu lauern. Vereinfacht ausgedrückt: Erhöhte Chance auf Erfolg in der Vorbereitung von Chance für den Gegner - geringere Chance auf Abschluss. PLUS erhöhte Chance, dass der Gegner einen Konter starten kann = eine Bonuschance für den Gegner zu den regulär herausgespielten.
Weiter vereinfacht ausgedrückt ist ein Nebeneffekt dieser Auswirkung: Je offensiver, desto weiter gefächert die Möglichkeiten, welche unterschiedlichen Ausgänge es geben kann. Je defensiver, desto weniger Möglichkeiten, da weniger Variablen (weniger Chancen, weniger Erfolge, aus denen weitere Spielsituationen folgen können).
Stur auf die Spielweise zu achten, ergibt aber keinerlei Sinn:
Wenn man 20 Punkte unterlegen ist, KANN die Brechstange ein Mittel zum Erfolg sein, wenn man es darauf anlegt, den Gegner zu überrumpeln und einen Sieg mitzunehmen. Die Chance dafür ist dann deutlich erhöht. Die Chance, dass man ohne Niederlage aus dem Spiel hinausgeht, ist allerdings gesenkt... denn ein Unentschieden ist mit der Brechstange deutlich unwahrscheinlicher: Die Siege unterlegener Vereine mit der Brechstange enden eher nicht mit 3:0, sondern eher so 4:3 oder 4:2.
Die Formation spielt wie hier erwähnt ebenfalls eine Rolle: Brechstange mit 5-4-1 ist jetzt eher so... "semi-sinnvoll". Abwehrriegel mit 3-4-3 auch. Schon allein daran gelegen, dass die Mannschaftsteile, welche durch den Modifikator der Spielweise profitieren eine geringere Stärkebasis haben.
In 5-3-2 und offensiv oder kontrolliert offensiv sehe ich aber weniger Probleme - außer die Stürmer und Mittelfeldspieler sind nicht stark genug, es "allein" zu schaffe, also z.B. ohne "Boost" aufgrund eines Konters.
Ich wundere mich eigentlich, dass kaum einer ernsthaft versucht, eine defensive Taktik aufzufahren, bei welcher nicht die Stürmer rattenstark werden, sondern die Abwehrspieler. Möglich dürfte das sein, insbesondere seit der Anpassung der Notenberechnung für Abwehrspieler.
Was das rechnerische angeht, stimmt das hier erstmal:
Zitat:
Original von TorFi
Da komme ich auf Verteidigung 100, MF 65, Sturm 60. (Bei deiner Mannschaft vllt überall ein bisschen weniger, da schwächere Spieler). Wenn du sogar mit DM statt OM gespielt hast, müsste es sich ja zu ca. 110 Verteidigung und ca. 50 Sturm verschieben (kann es schlecht nachstellen, da Sonn als DM 6 Stärken schwächer ist).
Wenn du nun Brechstange spielst bekommst du +20% auf den Sturm. Also 10 Punkte Bonus. Gleichzeitig -20% auf die Verteidigung. Also 22 Malus. Du hast dich also (rein mathematisch) um ca 10-12 Punkte geschwächt.
Allerdings ist das tatsächlich nur rein mathematisch so. Diese Abzüge und Boni werden nicht auf die Stellen angerechnet, in denen die Gesamtstärke herangezogen wird. Die kommen nur dann zum Tragen, wenn der einzelne Mannschaftsteil betrachtet wird - und die werden nach der Stärkegewichtung (siehe Spielhilfe) jeweils gegenübergestellt heruntergerechnet.
Als Beispiel nehmen wir mal diese Mannschaft "gegen sich selbst" - einmal mit +20% Sturm, -20% Abwehr und einmal +20% Abwehr, -20% Sturm. Dann stehen sich gegenüber (ich ignoriere den Torwart mal):
Stärke insgesamt: 225 vs 225
Angriff Mannschaft 1: Sturm 72 vs Abwehr 120
Angriff Mannschaft 2: Sturm 48 vs Abwehr 80
Die beiden Extreme kontern sich hier augenscheinlich also gegenseitig aus, was die "rohen" Stärken der Mannschaftsteile angeht: Sturm hat jeweils 60% der Abwehr des Gegners als Stärke.
Allerdings werden diese Stärken auf ein Minimum heruntergerechnet: Von beiden Werten wird ein Betrag abgezogen, bis eine Mannschaft auf diesem Stärkeminimum angekommen ist (pro Mannschaftsteil ist die Höhe unterschiedlich) - oder heraufgesetzt, solange eine Mannschaft noch darunter liegt. Ansonsten würde sich eine Stärkedifferenz in höheren Stärkebereichen nicht mehr so auswirken wie in niedrigeren und 40 Punkte Unterschied bei Stärken von 200 wäre vergleichbar mit 20 Punkten Unterschied bei Stärken im 100er Bereich.
Daher gilt hier: Relevant wäre, wie sehr man der anderen Mannschaft in einem bestimmten Mannschaftsteil überlegen ist - den lohnt es sich dann zu stärken - solange man selbst nicht dadurch in einem anderen Bereich hoffnungslos unterlegen wird. Kann ja gerne jemand mal 8-0-2 oder 1-2-7 spielen und schauen, wie gut das klappt. Hab ich jetzt nicht getestet.