Haltlose Versprechungen von einer besseren Zukunft
24.02.2023 02:30 - Haltlose Versprechungen von einer besseren Zukunft
(ich dachte zumindest könnte ich dem Thread einen ehrlichen Namen geben - tatsächlich dieser aber gelogen, hier wird gar nix versprochen)

Wer keine Geduld hat, möge an dieser Stelle direkt aussteigen, das wird lang.

Kommunikation & Transparenz

Verschiedenste Gründe in meinem Leben halten mich davon ab, der Kommunikation hier so viel Zeit zu widmen, wie von mir gewünscht, angemessen oder überhaupt notwendig wäre. Wie in diesem Post bereits beschrieben, schwanke ich beständig zwischen den Extremen:
- nur noch auf die neue Version konzentrieren
- nein, die bisherige Version muss noch vernünftig gepflegt werden

Im Endeffekt tue ich dann keins von beidem und scheue mittlerweile auch stark davor zurück, etwas anzukündigen, bloß um dann wenige Monate später doch wieder vom gegenteiligen Weg überzeugt zu sein. Ich sehe nicht, dass sich dieser Zustand in absehbarer Zeit ändern wird. Ich habe eine ~3/4 fertige Version für das aktuelle Spiel herumliegen - zum Leben zu wenig, zum sterben zu viel. Die möchte ich schon gerne noch releasen. Und dabei doch zumindest die Features und Fixes XY... ihr versteht, wirazf das hinaus läuft. Vielleicht auch Trugschluss der versunkenen Kosten? Aber all das hat sich, wie ich eingestehen muss, zu einem ziemlichen Hemmnis für mich entwickelt, mich im Forum zu melden.

Wenn ich mich vielleicht auch nicht in der Lage sehe, die Kommunikation von meiner Seite angemessen zu verbessern, so kann ich doch zumindest versuchen, einen Blick hinter meine Gehirnwindungen zu ermöglichen. Also habe ich beschlossen, meinen Schlaf heute Nacht zu opfern und etwas Einblick zu gewöhren. Oder es zumindest zu versuchen. Meine innere Stimme schimpft übrigens augenblicklich mit mir: "Das ist gerade nur ein Weg zu prokrastinieren! So kommst du dem neuen AFM wieder kein Stück näher, die Zeit könntest du sinnvoller nutzen!"

Die Wurzel allen Übels

Ich bin damit kein Einzelfall, viele kennen das: Todo-Listen über Todo-Listen, Backlogs über Backlogs, die man mit sicher herumschleppt, vor sich herschiebt. Ganz gleich ob auf dem Papier, digital oder bloß gedanklich in Form von "Ah, du müsstest eigentlich dringend endlich mal..."
In diesem Hamsterrad lebe ich nun schon mindestens einige Jahre - und habe viel und oft mit Prokrastination zu kämpfen gehabt. Ich glaube, der AFM war mit ein Grund, mein Studium zu prokrastinieren, bei dem ich zwei mal den Schwerpunkt gewechselt habe.
Angst vor der eigenen Courage?
Gut möglich.

Über das letzte Jahrzehnt habe ich immer mehr Maßnahmen ergriffen, um zu versuchen, mich besser zu organisieren - und meinen Kopf frei von Ablenkungen zu bekommen, damit ich mich auf das eigentlich jeweils verfolgte Ziel konzentrieren kann. Dabei taucht dann unweigerlich die Frage auf: Was IST denn eigentlich das Ziel?
2014 war ich für einen ziemlich ausbeuterischen Arbeitgeber tätig, von dem ich leider nicht so ohne weiteres weg konnte, da ich meine Diplomarbeit an den Betrieb gekoppelt hatte. (keine Angst, die Geschichte ging gut aus, ich hab den Laden hinterher verklagt)
Ich erinnere mich nich, wie ich mich im Herbst 2014, kurz bevor ich dort kündigte, zum Brainstorming hingesetzt hatte, um überhaupt erstmal herauszufinden, was eben diese Ziele sind. Was ich dafür erreichen muss, was dem im Weg steht usw. Und zu schauen, was für Maßnahmen ich ergreifen kann, um diese besser zu erreichen. Eines dieser sechs Ziele damals war meine Vision vom neuen AFM.

Allerdings war auch damals schon das Problem: Es gab noch fünf weitere Ziele. Eines davon hat mit meiner Familie zu tun und steht definitiv noch vor dem AFM. Und hat mit diesem keinerlei Überschneidungen. Aber bei zwei von den übrigen vier ging mir auf: Was ich in diese Richtung unternehme, kommt indirekt auch dem AFM zu Gute. Ich bin mir bis heute unsicher, ob diese Erkenntnis letztlich positiv war oder die Wurzel allen Übels darstellt.

Zeitsprung

Den größeren Teil von 2014 und 2015 verbrachte ich als freiberuflicher Software-Entwickler und baute mir einen kleinen Kundenstamm auf, den ich auch heute noch betreue. Mitte 2015 fing ich dann allerdings bei einem neuen Arbeitgeber an, bei dem ich auch heute noch tätig bin. Um mich besser zu organisieren, wuchs über die Zeit bei mir ein wildes Sammelsurium von Excel-Tabellen und Notizlisten in Form von Markdown-Dateien. Da ich schon von je her absoluter Statistik-Nerd bin (konnte ich mich bei Anstoss 3 stundenlang drin verlieren), ist mit der Zeit ebenso die Menge an Daten gewachsen, die ich angefangen habe, hier zu erfassen:
- Wie lange habe ich geschätzt, dass ich für eine Aufgabe brauche?
- Wie lange habe ich wirklich gebraucht?
- Wie viel Zeit habe ich wann für welches Projekt aufgewendet, was sollte ich für die Zukunft einplanen?
- Für wann kann ich sinnvoll welche Zeitfenster einplanen?

Mal einen Sprung 8 Jahre in die Zukunft:
All diese Excel-Tabellen, gespickt mit unzähligen komplexen Formeln existieren nicht mehr, die Notizzettel ebenso wenig. Stattdessen wird all das von mir nun in einer Web-Anwendung verwaltet, die in gewisser Weise einen Prototypen für den neuen AFM darstellt. U.a. plane ich darin auch einen großen Web-Shop, der ebenfalls auf seine Weise ein Proottyp für den neuen AFM ist (klingt komisch, ist aber so). Hätte ich dieses Tool nicht mehr, würde ich möglicherweise dem Impuls nachgeben, einfach blind in den Verkehr zu laufen. Ich verwalte darin sowohl berufliche als auch private Projekte, hinterlege mir Links und Anleitungen zu allem möglichen, was ich nochmal nachschlagen möchte und halte in Backlogs alle möglichen Ideen (u.a. Feedback zum AFM hier im Forum) fest, plane wann der nächste Beschnitt der Apfelbäume im Garten ansteht... err... an dieser Stelle fällt mir gerade auf: Das beste Tool hilft leider nicht, wenn man dessen Erinnerungen ignoriert.

Langer Rede kurzer Sinn: Dieses Tool dient mir quasi als zweites Gehirn - damit mein primäres Gehirn sich nur auf das wichtige fokussieren kann.

Abstraktion

Einmal wieder zurück nach 2014. Damals hatte ich begonnen durch die Arbeit an mehreren Kundenprojekten eine einheitliche Plattform zu erstellen, mit der ich verschiedene Projekte abbilden kann, ohne immer wieder den selben Code zu schreiben. Nehmen wir eine Nutzeranmeldung: sowas ist bei eigentlich jedem vernünftigen Web-Framework entweder direkt mit enthalten oder als zusätzliches Paket installierbar.
Viele andere Sachen hingegen muss man trotzdem immer wieder neu programmieren - jedes mal irgendwie dann doch ein kleines bisschen anders benötigt. Und vieles oft funktional identisch - nur vollkommen anders dargestellt. Und um so größer eine Anwendung wird, desto mehr Spezialfälle es gibt... desto träger die Weiterentwicklung des ganzen.
Mein Gedanke damals: Verdammter Dreck, ich will keinen Webshop mehr bauen, keinen Fußball Manager, keinen Blog, kein Videoportal und keine digitale Fernsehzeitung! Ich will ein "Web-Portal" bauen. Und diesess Portal KANN dann etwas anderes werden!
Das ist jetzt kein bahnbrechender, neuer Gedanke, ich habe da alles andere als das Feuer erfunden. Mittlerweile gibt es auch echt eine Menge richtig starker Frameworks, die viel in diese Richtung mitbringen. Aber das entscheidende bisschen fehlte mir überall. Also habe ich damit begonnen, mir meine eigene Basis zu entwickeln. Ursprünglich für WordPress und Symfony - mittlerweile in Laravel (für die technisch interessierten).
Für die noch weiter interessierten - stark inspiriert hat mich dieser Vortrag: https://www.youtube.com/watch?v=MF0jFKvS4SI

Für die Richtung, in die ich da gehen wollte, muss man offen für Abstraktionebenen sein. Das geht oft in Richtungen, in die "man als normaler Mensch" gar nicht denken würde. Mal als eher noch harmlosere Beispiele:
- die Aufstellungsseite beim AFM ist quasi das gleiche, wie das Gruppentraining. Und quasi auch das gleiche wie ein Kanban-Board
- eine Excel-Tabelle mit einer Produktliste ist eigentlich nichts anderes als die Seitenliste mit ähnlichen Videos auf YouTube
- der Menüpunkt zum Führen der Spielergespräche ist technisch nahezu das selbe wie ein Online-Bewertungsbogen zur Kundenzufriedenheit

Ein ständiger Begleiter

Eine Zeitlang war ich beim AFM sehr inaktiv. Zum Teil hatte das mit dem oben beschriebenen wachsenden Problem zu tun, zum Teil aber auch mit starker privater Angespanntheit (Hauskauf, Hausverkauf, Hauskauf) zu tun, ich berichtete bereits an anderer Stelle. Dennoch hat mich der AFM durchgehend begleitet und tut es auch heute.

Dass ich z.B. morgens auf der 30-Minuten-Autofahrt zur Arbeit darüber sinniere, wie es sich realisieren ließe, dass im Hintergrund des Spiels ein vollständiges, detailliertes Spielerprivatleben abläuft, passiert sehr oft. Auf eine Weise, dass man dessen Auswirkungen in Schwankungen am denn Spielwerten erkennen kann - die Gründe aber nur mitbekommt, wenn man genau hinschaut: Ereignisse, Zeitungsartikel, Interviews, persönliche Gespräche...
Situationen in meinem Alltag, die mir geeignet erscheinen, landen auf einem Notizzettel für neue Ereignisse im AFM.

Oder ich sitze auf der Arbeit, entwickle eine "Drag & Drop"-Funktion für ein Speisekartengestaltuns-Tool und notiere mir nebenbei, welche Pakete und Funktionen ich hiervon auch für die Aufstellungsseite im neuen AFM verwenden kann.

Seit einigen Jahren höre ich beim Arbeiten gerne diverse Synthwave-Streams - hier hat sich mittlerweile eine Liste an Tracks angesammelt, bei denen ich gerne irgendwann die Komponisten kontaktieren würde, um sie in einer Desktop-Version des AFM als Soundtrack einzubauen.

Ganz sicher werden bei weitem nicht alle dieser Ideen jemals umgesetzt werden - aber an Motivation oder Kreativität in diese Richtung mangelt es mir kein bisschen. Falls also bei dem einen oder anderen die Vermutung besteht, ich würde mich bloß nicht vom Spiel lösen wollen, es innerlich aber schon aufgegeben haben - das ist weitab der Realität.

Alles ist verbunden

Mein Verwaltungstool baut auf meinem "Web-Portal"-Framework auf, welches auch für den neuen AFM als Unterbau dient. Ende 2021 habe ich dieses Framework schließlich auch bei mir im Unternehmen integriert, um in der Endphase eines Projekts damit schnell einen Verwaltungsbereich zur Verfügung stellen zu können. Seit Mitte letzten Jahres arbeite ich mit meinem Team an der Entwicklung eines großen Web-Shops, der unternehmensweit eingesetzt wird und auch auf dem Framework aufsetzt. Die Überlegungen gehen langfristig in die Richtung, das Framework (also zur Erstellung eines generellen Web-Portals) als Open Source zu veröffentlichen. Was natürlich nur dann passieren wird, wenn das aktuelle Projekt erfolgreich ist.

Das alles ist für mich gleich in mehrerer Hinsicht lukrativ:
- die Software, die ich für den AFM einsetze, wird von einem mehrköpfigen Team weiterentwickelt, ich muss das nicht als Einzelkämpfer tun
- zugleich entwickle ich damit auch den Unterbau für mein Verwaltungstool nicht mehr allein weiter

Zugleich bedeutet das für mich allerdings auch, dass betriebliche Belange was die Software angeht, noch stärker im Fokus stehen, als sie es sowieso tun würden. Zum einen, da ich natürlich großes Interesse daran habe, dass die Entwicklung so weiter läuft und mir langfristig stark nützen wird. Zum anderen aber auch, da ich mich verpflichtet fühle, hierfür einen entsprechenden Ausgleich zu erbringen: Dass ich unsere Software inklusive Weiterentwicklungen durch mein Team auch für den AFM einsetzen darf, war eine der ersten Sachen, die ich vor Beginn des Projekts im vergangenen Jahr geklärt habe. Mit explizitem Verweis auf den AFM: Man ist sich also durchaus bewusst, dass ich nicht nur einen Shop, sondern damit quasi gleichzeitig einen Fußball Manager entwickle.

Das ist in meinen Augen alles andere als eine Selbstverständlichkeit und wird mir langfristig deutlich mehr ermöglichen, als ich nur als Einzelkämpfer schaffen könnte.

Die Auswirkung davon ist, dass ich mich in den letzten Monaten zunehmend oft abends oder am Wochenende dabei wieder finde, wie ich Sachen für den Shop programmiere, die auch der AFM benötigt oder benötigen wird. In den letzten Wochen ist hier viel Zeit in die Unterstützung für unterschiedliche Skins/Branding geflossen, was mir schon jetzt eine enorme Menge Zeit erspart hat, die ich sonst später noch in Layouting hätte stecken müssen (was mir kein Stück liegt und immer ein großer Zeitfresser für mich ist).

Ich arbeite nahezu jeden Tag am AFM. Es sind bloß meistens keine "direkten Arbeiten". Was ich direkt am AFM machen muss (und seit Wochen nicht weiter verfolgt habe), ist die vollständige Konvertierung der bisherigen Datenbank in das neue Datenmodell. Das Modell selbst steht fast vollständig (Verwandtschaftsbeziehungen unter Spielern und Fangruppierungen fehlen noch. Ansonsten braucht es aber noch die Fleißarbeit alle ~130 Tabellen zu konvertieren, die ich bisher nicht aufbringen konnte. Letztlich hat sich das aber sogar als positiv für mich erwiesen: Im November musste für den Shop ein allgemeiner Konverter für die Datenbank anderer Shops, die abgelöst werden sollen, geschrieben werden. Etwa 2/3 der Arbeit für den AFM sind damit nun schon erledigt.

Wann sind wir endlich da?

Natürlich stellt sich irgendwann die Frage, wie lange man denn auf dem Weg zum Ziel diverse Nebenstraßen befahren möchte. Wie lange man die Axt schärfen möchte. Oder vielleicht mit einer gamer-näheren Metapher gesprochen: Wie lange ist es sinnvoll, sich über alle möglichen Nebenquests weiter aufzupowern, damit man den Endboss dann facerollen kann?

Und hier schließt sich dann der Kreis und ich bin wieder in meinem Hamsterrad:
Diese Freizeit, die ich für den AFM opfern könnte, opfere ich schon regelmäßig - ich opfere sie dabei bloß nicht dem AFM allein. Ich versuche bevorzugt all das zu tun, was mich auch für den AFM weiter voran bringt - was leider nicht in jeder Situation möglich ist: Wenn eine Funktion zur Erzeugung von Druckdaten im Shop eingebaut werden soll, hat das null Berührungspunkte mit dem AFM - muss aber dennoch gemacht werden, wenn die Priorität darauf liegt.

Und wenn ich meine Steuererklärung für 2020 vorbereiten muss und das dringend wird, hat das leider auch Vorrang und keine Berüh... ok, das stimmt nicht ganz. Während ich die gemacht habe, habe ich das Datenbank-Konzept für die neue Finanzübersicht um AFM erstellt (und mich von Calzifer darüber belehren lassen, was ich aus dem Bereich Rechnungswesen über die Jahre alles vergessen habe).

Wenn ansonsten nichts dringendes anliegt (selten), suche ich mir für Abends/Wochenende meist Aufgaben an meinem Verwaltungstool, die sich mit dem AFM überschneiden. So wie auch heute nachmittag schön für das Wochenende durchgeplant. Aber wenn mich dann meine Tochter fragt, ob wir am Wochenende die dritte Staffel von "Buffy the Vampire Slayer" schauen wollen, dann kann noch so viel eingeplant sein. Da wird der AFM verlieren. Immer. Sorry, AFM. ;)

Fazit

Ich habe nicht zu viel versprochen, es wurde lang. Ob das nun hilfreich war oder nicht, das mag jeder für sich selbst entscheiden. :p
Rechtschreibfehler und unsinnige Formulierungen bitte ich zu entschuldigen. Aber angesichts der Uhrzeit lese ich mir den ganzen Stuss nicht nochmal durch.

Ob das alles so zum Ziel führt? Vielleicht ist das alles auch nur eine weitere Art der Prokrastination und ich rede mir bloß ein, im Hintergrund den AFM voran zu treiben, während ich auf der Stelle trete. Vielleicht mache ich zu viel für und zu wenig am AFM? Wir werden sehen.
Hoffentlich.
24.02.2023 06:58
Wow.Einfach nur wow.

Danke Rizzen,für diesen Einblick in deinen täglichen "Wahnsinn".

Finds super,stimmig,und absolut nachvollziehbar.

Familie,Freizeit und Arbeit haben nunmal einfach Priorität.Deine Gesundheit übrigens auch...übertreibs nicht.Wir spielen alle nicht mehr U 23...wenn Pause,dann Pause.

Das die Arbeit jetzt (in)direkt mit in den AFM einfliesst,ist doch echt klasse!

Solange das Spiel weiter flüssig läuft,ist alles andere für mich z.B. sekundär/ein Bonus.Klar würde ich trotzdem gerne meine Standardschützen auswählen können ;) aber hey...geheult wird in der Kabine :)

Ich freu mich auf alles,was (vielleicht) kommt,rechne aber mit nichts.

Nicht ,weil ich nicht dran glaube,denn das tue ich.Wir müssen einfach alle mal etwas entspannter werden :)

Wenn du es ab und zu mal schaffst,uns im Forum zu besuchen,fände ich das spitze-niemand erwartet eine getaktete Roadmap ;)

Allerbeste Grüsse,

Funky
24.02.2023 10:49 - Re:
Zitat:
Original von Funkmaster
Wow.Einfach nur wow.

Danke Rizzen,für diesen Einblick in deinen täglichen "Wahnsinn".

Das war übrigens eher nur die Spitze des Eisbergs: In den letzten beiden Jahren spielen Weiterentwicklungen im KI-Bereich in meinen Überlegungen eine große Rolle. Aber zu genaurem hülle ich mich da erstmal noch in Schweigen, bis ich mich mal damit auseinandersetzen konnte, was die rechtlichen Hürden wären.

Dieser Beitrag wurde 1 mal editiert, zum letzten Mal von Rizzen am 24.02.2023 10:49.
24.02.2023 12:28 - Re:
Danke Rizzen, auch für die Erweiterung meines Wortschatzes: 'Prokrastinieren' musste ich erst mal googeln. :D

Und ich schließe mich Funkmaster an:

Zitat:
Original von Funkmaster
Solange das Spiel weiter flüssig läuft,ist alles andere für mich z.B. sekundär/ein Bonus.
24.02.2023 14:31 - Re: Re:
Zitat:
Original von Funkmaster
Solange das Spiel weiter flüssig läuft,ist alles andere für mich z.B. sekundär/ein Bonus.

Ich schließe mich ebenfalls Funkmaster an.

Für mich bleibt aber die Frage bestehen, ob Du Hilfe willst und brauchst? Und sei es nur um den alten AFM zu pflegen, während Du am Neuen schraubst ...

Vielen Dank.

VG Lanathir
25.02.2023 01:06 - Re: Re:
Zitat:
Original von Rizzen
Zitat:
Original von Funkmaster
Wow.Einfach nur wow.

Danke Rizzen,für diesen Einblick in deinen täglichen "Wahnsinn".

Das war übrigens eher nur die Spitze des Eisbergs: In den letzten beiden Jahren spielen Weiterentwicklungen im KI-Bereich in meinen Überlegungen eine große Rolle. Aber zu genaurem hülle ich mich da erstmal noch in Schweigen, bis ich mich mal damit auseinandersetzen konnte, was die rechtlichen Hürden wären.

Ich weiß, du hast keine Zeit. Aber falls du das doch mal liest, würde mich interessieren wie viel von deinem Spiel könnte die KI alleine stricken?
Ich hab vor kurzem ein wenig mit html herum gefummelt, wenn man der KI sagt was man will, soll sie laut meinem Sohn ( auch 15) angeblich eine Webseite schreiben können.
25.02.2023 17:10
Dein Sohn liegt grundlegend erstmal vollkommen richtig: KI sind mittlerweile so weit, dass sie problemlos weniger komplexe Software allein durch Eingaben in menschenverständlicher Sprache schreiben können. Ein Forum wie dieses hier beim AFM z.B. dürfte sich durch die Angabe der richtigen Befehle komplett von einer KI schreiben lassen.

Aus Programmierersicht kann das auch sehr nützlich sein: Statt mir eine Stunde den Kopf über einen komplizierten regulären Ausdruck zu zerbrechen, mit dem ich aus den Texten einer Rechnung die Rechnungsnummer, Kundennummer und Adressdaten des Kunden extrahiere, kann ich mir diesen Ausdruck einfach von einer KI schreiben lassen.

Wenn es nur eine statische Webseite sein soll: Dass kann eine KI ohne Probleme, direkt einsatzfähig. Inhalt austauschen müsste man selbst.

Was Web-Anwendungen angeht... um so komplexer die Aufgabe, für welche die KI den Code schreiben soll, desto mehr Fehlerquellen für falsch verstandende Eingaben. Zudem ist auch recht früh ein Punkt erreicht, an dem man selbst noch aktiv werden muss, um einzelne Code-Bestandteile richtig zusammen zu setzen. Ein zumindest rudimentäres Verständnis von Programmierung (mehr als nur Kenntnisse in HTML) sollte schon vorhanden sein.

Und genau hier beginnt die Gefahr:
Was mir die KI ausspuckt, müsste ich natürlich selbst erstmal prüfen, um sicher zu sein, dass es auch korrekt ist. Hat man die entsprechenden Kenntnisse dafür nicht, kann das recht gefährlich werden.
Der Code, der auf diese Weise besteht, ist zudem pro Anweisung an die KI für sich gekapselt. Ich kann der KI zwar sagen: "Erstelle mir eine Funktion zum Speichern neuer Beiträge im Forum. Folgende Informationen sollen vom Nutzer angegeben und gespeichert werden können" und mir wird Code für genau das produziert, der funktioniert (und tatsächich von erstaunlich guter Qualität ist).
Gebe ich dann aber als nächste Anweisung: "Erstelle mir eine Funktion zum Erstellen neuer Themen im Forum. Themen sollen folgende Informationen enthalten, die vom Nutzer angegeben und gespeichert werden können", dann muss ich anschließend auch noch Informationen über die Beiträge anhängen, die mit erstellt werden sollen - ansonsten ergibt der Code wenig Sinn, da die KI den Kontext zum bisherigen Code braucht. Lässt sich natürlich alles herstellen - aber dafür braucht es dann auch wieder Kenntnisse.

Um also die Eingangsfrage zu beantworten:
Wenn ich mir nur die Benutzeroberfläche und Datenbank anschauen: Das könnte alles eine KI allein schreiben - es müsste aber von jemandem mit Verstand und Wissen begleitet und zusammen gesetzt werden. Das Ergebnis wäre aber Code in einem Zustand, der noch weitaus schlimmer ist als der das aktuellen AFM. Man hätte sehr viele Funktionen, die eigentlich alle das selbe tun.

Der Ansatz für den AFM in der neuen Version hingegen führt dazu, dass etwa 90% der bisherigen Code-Zeilen überflüssig wären. Das wären genau diese Code-Zeilen, die dann von einer KI immer wieder dupliziert erstellt werden.

Mit einem Beispiel aus der Realiität verglichen wäre das etwa wie ein großes Unternehmen, bei dem für jedes einzelne Team in jeder Abteilung eine fünfköpfige Buchhaltung eingestellt wird, anstatt die Buchhaltung des gesamten Unternehmen bei dem selben fünfköpfgenn Team zusammenlaufen zu lassen.
25.02.2023 23:58
Danke für die Antwort, dann kann ich mir vielleicht meine (statische) Webseite doch noch basteln lassen ohne weiter html lernen zu müssen und den Ionos Baukasten zu verwenden.
27.02.2023 19:21
prokrastinieren ist quasi mein zweiter Vorname. Kann ich nur nicht aussprechen ;-)
Aber letztendlich klingt das für mich nach einem ganz normalen Leben.
Alles gut!
27.02.2023 22:03
...lass uns "morgen" drüber reden... ^^